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Geschichtsdidaktik

Geschichte ist omnipräsent. Zeitungen, Film, Fernsehen und Internet; Denkmaldebatten und Museumsausstellungen; Mittelaltermärkte, Reenactmentveranstaltungen und historische Kontroversen ‒ fast überall wird uns tagtäglich vor Augen geführt, dass Geschichte für Gegenwart und Zukunft offenbar von fundamentaler Bedeutung ist.


Die Geschichtsdidaktik, die sich seit den 1970er Jahren als Teildisziplin der Geschichtswissenschaft mit dem „Geschichtsbewusstsein in der Gesellschaft“ (Karl-Ernst Jeismann) befasst, setzt sich mit solchen geschichtskulturellen Phänomenen intensiv auseinander. Geschichtsbewusstsein und Geschichtskultur, verstanden als „praktisch wirksame Artikulation von Geschichtsbewusstsein im Leben einer Gesellschaft“ (Jörn Rüsen), sind daher die zentralen Kategorien der Geschichtsdidaktik und konturieren ihr Forschungsfeld.


Die Geschichtsdidaktik hat drei Arbeitsfelder: Theorie ‒ „Geschichtsdidaktik als Reflexionsinstanz“, Empirie ‒ „Geschichtsdidaktik als Erfahrungswissenschaft“, Pragmatik ‒ „Geschichtsdidaktik als Handlungswissenschaft“ (Bernd Schönemann). Einen Untersuchungsschwerpunkt bildet daher nach wie vor die Erforschung historischer Lehr-Lernprozesse im Geschichtsunterricht. Darüber hinaus fragt eine geschichtskulturell inspirierte geschichtsdidaktische Forschung aber auch danach, wie Gesellschaften als Ganze mit ihrer Geschichte bzw. ihren Geschichten umgehen, wie sie sie repräsentierten, deuten, diskutieren und nutzen. Hier ergeben sich wichtige Schnittstellen zur Public History.