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Dissertationsprojekt von Annika Häberlein

StadtGeschichteMachen. Prozesse der Produktion und Kommunikation von Geschichte im urbanen Raum. (Arbeitstitel)

Project title in English: DoingUrbanHistory. Practices of municipal history in the late 20th and early 21st centuries.

ORCID: https://orcid.org/0000-0002-8173-9821

Geschichte in urbanen Räumen ist schon lange nicht mehr allein Sache von akademischen Forschungseinrichtungen, städtischen und regionalen Museen oder historischen Archiven. Zwar stehen diese oft im Fokus und Bewusstsein der Öffentlichkeit, doch die aktive Gestaltung von (Stadt-)Geschichte, Identität und Kultur umfasst heute weitaus mehr Akteur*innen – motiviert von ganz unterschiedlichen Zielen, Visionen, Ideen oder Ansprüchen. Geschichte wird „gemacht“ und bewusst erzählt, von großen und etablierten Institutionen, in professionellen und semiprofessionellen Kontexten, aber auch von Gruppen und Zusammenschlüssen, auf Vereinsebene oder im privaten Bereich. Die Art und Weise, die Frage nach dem wie und warum es zu genau diesem „Machen“ und Kommunizieren von Geschichte und Vergangenheit kommt, blieb bisher jedoch weitestgehend unerforscht.

In dem Forschungsprojekt StadtGeschichteMachen gehe ich der Frage nach, welche Mechanismen sowie Systematiken sich in Prozessen und Praktiken von Geschichtsschreibung, -erforschung, -vermittlung und -kommunikation in einem städtischen Umfeld erkennen lassen. Dabei geht es nicht um eine Momentaufnahme, sondern vielmehr um mögliche Veränderungen und Verschiebungen über den gesamten Betrachtungszeitraum (ca. 1980-2022) hinweg. Ein interdisziplinärer Methodenzugriff ist dabei essenziell für das Projekt, neben einer klassischen historischen Quellenarbeit werden auch qualitative und quantitative empirische Erhebungen von Bedeutung sein. Vor dem Hintergrund von beispielsweise kulturpolitischen oder stadtgestalterischen Entscheidungen sowie technischen Innovationen sollen so Momente der Transformation ausfindig, analysiert und sichtbar gemacht werden. Im Fokus stehen akademische, nicht-akademische, zivilgesellschaftliche, politische, kulturelle sowie wirtschaftliche Akteur*innen sowie deren Interaktion und Netzwerk untereinander. Die Stadt Köln steht dabei als eine Stadt mit multilateraler Strahlkraft nicht nur für die Region, sondern auch die Bundesrepublik, im Zentrum der Untersuchung.

Ziel des Projekts StadtGeschichteMachen ist es, die Interaktionen (und Aktionen) der einzelnen Akteur*innen für die Geschichtswissenschaft nicht nur sichtbarer und greifbarer zu machen, sondern auch neue methodische Ansätze zur Erforschung historischer Initiativen und ihrer Einflusssphären auf Stadtgesellschaften im späten 20. und frühen 21. Jahrhundert zu formulieren.

 

Kurzbiographie

Annika Häberlein hat ihren Bachelor in Vergleichender Kulturwissenschaft, Geschichte und Medienwissenschaft an der Universität Regensburg und ihren Master in Public History an der Universität zu Köln absolviert. Während der Bachelorphase studierte sie ein halbes Jahr an der Uniwersytet Jagielloński in Krakau. Im Rahmen ihres Masterstudiums absolvierte sie einen dreimonatigen Auslandsaufenthalt am German Historical Institute in Washington D.C.. In den Jahren 2018 und 2019 arbeitete sie als Hilfskraft am Leibniz-Institut für Ost- und Südosteuropa und am Lehrstuhl für Vergleichende Kulturwissenschaft in Regensburg. Von 2021 bis 2023 arbeitete sie zudem im Kultur- und Museumsbereich in Köln. Seit ihrem Abschluss im Frühjahr 2023 arbeitet sie als Wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Universität zu Köln. Im Herbst 2023 wurde sie zur Bundessprecherin der Studierenden und Young Professionals (SYP) in der AG Angewandte Geschichte / Public History im Verband der Historikerinnen und Historiker gewählt.

 

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