Konferenz
Krieg Ausstellen.
Museale Repräsentation von Gewalt in der didaktischen Reflexion
26. - 28. Februar 2024
Militärhistorisches Museum der Bundeswehr Dresden
Das Ausstellen von Krieg hat in westeuropäischen Museen eine lange Tradition. Waren es anfangs eher Waffen, Uniformen und Kriegsbeute, die ihren Weg ins Museum fanden, verbunden mit einer durchaus verherrlichenden Sicht auf den Krieg, änderten sich im Laufe des 20. Jahrhunderts die Sammlungsgegenstände und es rückten auch immer mehr die Menschen in den Fokus der Darstellung. Heute gehen Ausstellungen von Krieg und Gewalt in Demokratien eher mit spezifischen Erwartungen einher, die Anliegen der Friedenspädagogik aufgreifen, trotzdem bewegen sich diese Ausstellungen immer in einem Spannungsfeld: Wie kann man dieses Geschehen und seine Auswirkungen im Museum angemessen zeigen?
Der Arbeitskreis Museen und Gedenkstätten der Konferenz für Geschichtsdidaktik lädt daher zu einer Konferenz in das Militärhistorische Museum der Bundeswehr Dresden ein, die dem Diskurs zwischen universitär Forschenden, Kuratierenden sowie Pädagog:innen und Geschichtsdidaktiker:innen dienen soll und Herausforderungen bei der Ausstellung von Krieg und Gewalt thematisiert.
Anmeldung
Bitte melden Sie sich bis zum 9. Februar 2024 unter konferenzlernorte.eu an.
Die Teilnahme ist auch hybrid möglich.
Programm
Montag, 26. Februar 2024
13.00 - 13.30 Uhr | Ankommen und Registrierung |
13.30 - 13.45 Uhr | Begrüßung Rudolf J. Schlaffer, MHMBW Dresden Christine Gundermann, Andrea Brait, Cindy Düring, Tobias Kley (Organisationsteam) |
13.45 - 14.00 Uhr | Inhaltliche Einführung Christine Gundermann, Universität zu Köln |
14:00 - 15.00 Uhr | Keynote 1: Georg Hoffmann, Heeresgeschichtliches Museum Wien |
Pause |
13.30 - 17.00 Uhr | Panel 1: Vergleichende Zugänge, Raum A Chair: Irmgard Zündorf, ZZF Potsdam Thomas Thiemeyer, Universität Tübingen: Gewalt und Erinnerungskultur. Überlegungen zu Gegenwartsbezug und Museumsaktivismus in Kulturinstitutionen Daniel Groth, ConCultura, Bonn: Zur Darstellung toter und verwundeter Körper in Ausstellungen zum Ersten Weltkrieg Andrea Brait, Universität für Weiterbildung Krems/Universität Innsbruck: Schützengräben im Museum. Über das Verhältnis von Szenographie, Immersion und Lernangeboten in Kriegsausstellungen Panel 2: Kriegsgeschichte ausstellen als geschichtspolitischer Akt, Raum B Chair: Jakob Arlt, Universität Potsdam Gerhard Bauer, Militärhistorisches Museum der Bundeswehr, Dresden: Von der Heldenerzählungen zur kritischen Geschichtspräsentation Anastasiia Rusiuk, Dnipro, Ukraine/StadtMuseum Einbeck: Ein Flüchtling sein. Das Erleben von Krieg und Verlust im Ausstellungsraum Gundula Pohl, FernUniversität Hagen: Geschichte wird gemacht – Ausstellungen zum „Genozid an der belarussischen Bevölkerung“ als geschichtspolitisches Werkzeug in Belarus |
Pause |
17.30 - 18.30 Uhr | Keynote 2: Jörg Morré, Museum Berlin-Karlshorst |
Dienstag, 27. Februar 2024
| Historisches Lernen im Museum |
10.00 - 11.30 Uhr | Führung durch die Dauerausstellung des Militärhistorischen Museums der Bundeswehr Dresden |
Pause |
12.00 - 13.30 Uhr | Museumspädagogische Zugänge: Ein Werkstattgespräch mit Gerhard Bauer, Avgi Stilidis-Düvel, Ines Schnee und Erik Zimmermann, alle Militärhistorisches Museum der Bundeswehr Dresden Moderation: Cindy Düring, Militärhistorisches Museum der Bundeswehr Dresden |
Mittagspause |
14.30 - 16.00 Uhr | Panel 3: Neue Museumspädagogische Zugänge, Raum A Chair: Andrea Brait, Universität für Weiterbildung Krems/Universität Innsbruck Thomas Edelmann, Georg Rütgen, Heeresgeschichtliches Museum Wien: Vom Verstellen zum Ausstellen. Überlegungen zum Umgang mit militärischer Gewalt in den Ausstellungen des Heeresgeschichtlichen Museums Wien Arkadi Miller, Babette Quinkert, Museum Berlin-Karlshorst: Multiperspektivität und Gewaltdarstellungen. Praxisbeispiele aus dem Museum Berlin-Karlshorst Jakob Arlt, Universität Potsdam: Digitalisierung und Immersion in Kriegsausstellungen. Potenziale und Herausforderungen für das historische Lernen Panel 4: Zielgruppe: Soldat*innen. Historisch-politische Bildung mit Gewaltgeschichte, Raum B Chair: Daniel Morat, Freie Universität Berlin/ Deutsches Historisches Museum Cindy Düring, Florian Reichenberger, Militärhistorisches Museum der Bundeswehr Dresden: Soldat*innen in Führungen einbeziehen Wiebke Siemsglüß, Gedenkstätte Dachau: Bundeswehr erinnert. Praxisbericht über die Pädagogische Arbeit mit Angehörigen der Bundeswehr an Orten der Verfolgung und Gewalt am Beispiel der KZ-Gedenkstätte Dachau Judith Alberth und Verena Bunkus, Haus der Wannsee-Konferenz: Über Gewalt und Diskriminierung sprechen. Partizipative Vermittlungsarbeit mit der Zielgruppe Bundeswehr |
Pause |
16.30 - 18.00 Uhr | Das Materielle im Fokus 1. Ein moderierter Gang durch das kleine Depot (Halle 28) des MHMB mit OTL Peter Haug 2. Ein moderierter Gang durch die „Overkill“-Ausstellung mit Katja Hartmann |
Mittwoch, 28. Februar 2024
10.00 - 11.30 Uhr | Panel 5: Entwicklung von neuen Ausstellungen, Raum A Chair: Annika Häberlein, Universität zu Köln Daniel Morat, Jenny Jung, Markus Laufs, Katharina Zeiher, Deutsches Historisches Museum, Berlin: Krieg und Frieden in der neuen ständigen Ausstellung des Deutschen Historischen Museums Julian Weller, Museum Zitadelle Jülich: Überreste, Erinnerungen und Erzählungen – was vom Luftkrieg übrigblieb Doris Müller-Toovey, Luftwaffen Museum Berlin-Gatow: Rethink! Rebuilt! Restart! Die Neukonzeption des Militärhistorischen Museums in Berlin-Gatow Panel 6: Zwischen Szenografie und Authentizität, Raum B Chair: Christine Gundermann, Universität zu Köln Jona Piehl, HTW Berlin: Wie sieht der Krieg im Museum aus? Grafische Gestaltung und ihre Rolle in der musealen Erzählung - entfällt aus gesundheitlichen Gründen - Oliver Plessow, Universität Rostock: Sexualisierte Gewalt ausstellen? Zum musealen Umgang mit einer besonderen Form von Kriegsgewalt Zofia Durda, Freilichtmuseum am Kiekeberg/ BTU Cottbus-Senftenberg: Zivilen Kriegsalltag freilichtmuseal ausstellen. Die Ley-Bude aus der Lindhorster Heide im Freilichtmuseum am Kiekeberg |
Pause |
11.45 - 12.15 Uhr | Krieg ausstellen: Ein Ausblick mit Irmgard Zündorf, ZZF Potsdam |
12.30 -13.30 Uhr | optionales Mittagessen und Besprechung des KGD-Arbeitskreises „Museen und Gedenkstätten" |
Organisation
- Prof. Dr. Christine Gundermann, Universität zu Köln
- Major Cindy Düring, Militärhistorisches Museum der Bundeswehr Dresden
- Assoz.-Prof. Dr. MMag. Andrea Brait, Universität für Weiterbildung Krems/Universität Innsbruck
- Tobias Kley, Brücke/Most-Stiftung I Lernorte